Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V.

 

Nias-Beo-Projekt

Der Nias-Beo galt lange Zeit als wahr-scheinlich ausgestorben. Als am 19. Juli 2015 die häufig publizierte Entdeckung von zwei Vögeln dieser Art gelang und man sich relativ sicher war, den Nias-Beo Gracula religiosa robusta wiederentdeckt zu haben, wurde umgehend ein Schutzprojekt in Angriff genommen. Daran beteiligten sich der Zoo Liberec, der Zoos Heidelberg, der Kölner Zoo, sowie das Indonesian Species Conservation Programm (ISCP).

Zu einer Präsentation der ersten Schutzmaßnahmen im Vogelpark Viernheim, zu der auch der GAV-Präsident zugegen war, fiel die Entscheidung, die GAV mittels einer jährlichen Privatspende in dieses Projekt einzubinden.

Zunächst lief die Arbeit über Tereza Švejcarová, zu dieser Zeit Studentin an der Fakultät für Agrobiologie, Lebensmittel und natürliche Ressourcen an der Tschechischen Universität für Lebenswissenschaften in Prag. Im Rahmen einer Masterarbeit erforschte sie die Spezifikation der Gracula- Taxonomie auf den Inseln der Westküste Sumatras in Indonesien. Unterstützt wurde diese Arbeit von Tomas Ouhel vom Zoo Liberec.

Bereits im Dezember 2015 stellt man einen fortlaufenden Handel mit mutmaßlich wilden Nias-Beos fest. Im Juni 2016 reisten Tereza Svejcarova, Tomas Ouhel, Frantisek Pribrsky und Simon Bruslund auf eine der vorgelagerten Inseln von Sumatra. Ziel war neben den Nias-Beo auch die fortlaufende Wilderei nach Schildkröteneiern und Schamadrosseln. Dabei wurden mit Hilfe eines Rangers und eines bewaffneten Marineoffiziers auch Wilderer festgenommen und inhaftiert. Als sehr schönen Nebeneffekt entdeckte und fotografierte Simon Bruslund die gefährdete Sibertaube Columba argentina. BirdLife International erkannte dem Nias-Beo den Artstatus zu mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Gracula robusta.

Durch den Zoo Heidelberg wurde Anfang 2017 der Kontakt 

 

 

 zu dem Nias Heritage Museum aufgenommen. Dieses Museum unterhält auch einen kleinen Zoo mit einheimischen Tieren. Als erste Maßnahmen sollte das Umweltbewusstsein der lokalen Bewohner aktiviert werden. Außerdem wurde der lokale Name des Nias-Beos wieder aktiviert, er wird dort „Magiao“ genannt. Er soll in Zukunft als Flaggschiffart den Artenschutz auf Nias unterstützen.

Im März 2017 besuchten Simon Bruslund und Bernd Marcordes das Nias Heritage Museum. Dabei wurden weitere Pläne zum Schutz des Nias-Beo getroffen. Vor allem wurden weitere Nias-Beos von Privatzüchtern gesichtet. Es wurden Maße und genetische Proben dieser Vögel gesammelt. Im Juni 2017 begann der Bau von Zucht- und Haltungsvolieren, der bereits in der ersten Hälfte des August abgeschlossen werden konnte.

Man glaubt mit Unterstützung des Museums, der Kirche und vor allem den Stolz der Nias-Bewohner den Nias-Beo wieder in die Wildnis zurückbringen zu können.

 Die EAZA-Kampagne „Silent Forest“ (Stiller Wald) hat unter anderem auch den Nias-Beo als Flagship-Art in ihre Aktivitäten aufgenommen.

Bisher unterstützte die GAV dieses Projekt mit 1.500,00 EUR.