Gesellschaft für Arterhaltende Vogelzucht e.V.

 

Agaporniden-Projekt








Agaporniden in Tansania: Wiederholung der Statusstudie vor 30 Jahren zum Vergleich der heutigen Bestandszahlen und zeitgleiche erste genetische Studien zur Hybridisierung

Agaporniden oder „Unzertrennliche“ (Gattung Agapornis) sind kleine Papageien mit neun Arten, die in Afrika südlich der Sahara verbreitet sind. Das Pfirsichköpfchen (A. fischeri) ist ein beliebter Ziervogel aus Tansania in Ostafrika und eine von zwei dem Land endemischen Agapornidenarten. Der freie Handel mit wildgefangenen Vögeln hat vor allem in den 1980er Jahren zu Bestandsrückgang im Freiland, aber auch wieder entflogenen, und global zu eingeführten Arten (Neobiota) geführt. Gebietsfremde Populationen entflogener Agaporniden sind daher heutzutage nicht nur in Europa, den USA und Asien zu beobachten, sondern auch in Afrika selbst. 



Solche dem Handel entflogenen Pfirsichköpfchen finden sich auch in Tansania wieder und führen wahrscheinlich in einigen Fällen zur Hybridisierung mit dem ebenso einheimischen Schwarzköpfchen (A. personatus) und umgekehrt. Wir finden einige Hybridpopulationen im benachbarten Kenia, aber auch vor allem in Städten und Siedlungen im Land. Neben den entflogenen Vögeln aus dem Handel waren beide Arten einst durch eine Vegetationsbarriere voneinander getrennt. Dessen zunehmende Entwaldung hat jedoch zu einer Kontaktzone geführt, die wir heute vorfinden. Der ersten Populationsschätzung des Pfirsichköpfchens vor circa 30 Jahren (Moyer, 1995) folgte eine Auflistung auf der roten Liste der bedrohten Arten. 




Fotos: Sascha Düker

Für das Schwarzköpfchen hat es nie eine solche Populationsschätzung gegeben. Um Bedrohungen für beide Arten besser zu verstehen, sollen nun die aktuellen Populationsgrößen geschätzt werden. Bei diesen Studien werden zeitgleich DNA-Proben aus bestehenden Populationen entnommen, um das Ausmaß der Hybridisierung im Heimatsverbreitungsgebiet zu untersuchen aber auch um die arterhaltende Vogelzucht zu informieren.

Bisher unterstützte die GAV dieses Projekt mit 3.000,00 EUR.